Ultraleichte Pulka

Die ultraleichte Pulka nimmt den Rucksack auf, sodass du sein Gewicht nicht tragen musst.
Die ultraleichte Pulka nimmt den Rucksack auf, sodass du sein Gewicht nicht tragen musst. (Foto: Malte Hübner)

Wenn du auch eine Möglichkeit suchts, dir eine ultraleichte Pulka zu bauen, dann habe ich vielleicht einen Tipp für dich. Ich will dir nicht zu viel versprechen. Es ist natürlich keine vollwertige Pulka, vielmehr müsste es Tobbogan genannt werden, aber es nimmt dir dennoch eine Menge Last von den Schultern und kostet dabei fast nichts. Du ziehst damit einfach deinen Rucksack hinterher, kannst ihn aber noch jederzeit aufsetzen.

Auf der Suche nach einer Faltpulka

Eigentlich habe ich nach einer leichten Pulka zum Falten gesucht, um für die nächste Tour mit meiner Tochter auch für sie eine Transportlösung zu haben. Während ich die große Pulka ziehen werde, wird sie einen Rucksack mit den Daunenjacken und Tagesproviant tragen. Um die 10 Kilo werden es schon sein und so bietet es sich spätestens in der Ebene an, dieses Gewicht zu ziehen, statt zu tragen. Auf der Suche bin ich dann auf diese Faltpulka von Konradsky gestoßen. Besonders gefällt mir daran das kleine Packmaß.

Rollpulka trifft es noch besser

Die Pulka besteht im Wesentlichen aus HD PE Folie und einer Gummikordel. Solche hochfeste PE Folie kann man über den Fachhandel beziehen. Es gibt verschiede Arten und geschältes PE 1000 in maximal 1 mm Stärke wird das robusteste Material im Vergleich zum Gewicht sein. Ich habe jedoch zufällig bei dem chinesischen Direkthandel einen rollbaren Kinderschlitten gefunden, der sogar deutlich leichter ist. Die Materialstärke liegt hier eher bei 0,8 mm und ich vermute, dass es sich um das weichere PE 300 oder 500 handelt. Dafür habe ich gerade einmal 6 Euro bezahlt und es hat schon nahezu das richtige Endmaß.

Der Zuschnitt der PE Folie gelingt mit einer normalen Haushaltsschere.
Der Zuschnitt der PE Folie gelingt mit einer normalen Haushaltsschere. (Foto: Malte Hübner)

Die Bastelarbeit für unsere ultraleichte Pulka

Der Aufwand ist überschaubar. Du benötigst eine Haushaltsschere, eine Lochzange und etwa 4-5 Meter Gummikordel. Ich habe Kordel in 4 mm Stärke gewählt. Anschließen habe ich am Rucksack Maß genommen und die Seitenwände etwas nach oben geknickt. Nun wurden an den Seiten 10 cm und 20 cm vor dem Ende jeweils Schnitte gesetzt, damit sich die Folie zu einer Wanne formen lässt. Die überlappenden Teile werden durch die Gummikordel beieinander gehalten. Mit der Lochzange habe ich entsprechend Löcher gesetzt, immer auf beiden Seiten parallel. Am Ende der Gummikordel sitzt vor dem Knoten noch eine kleine Unterlegscheibe.

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Gummikordel und Karabiner

Die Gummikordel wird anschließend über den Rucksack gespannt und mit winzigen Karabinern verschlossen. Zusätzlich zu den beiden seitlichen Schlaufen habe ich noch eine Kordel von hinten nach vorne gesetzt, damit alles sicher hält. Allerdings sieht man so auch den Nachteil der weichen PE Folie, weil die Gummis dafür fast zu stark sind und diese aus der Form ziehen.

Rucksack auf Faltpulka
Rucksack auf Faltpulka (Foto: Malte Hübner)

Zugseil für die ultraleichte Pulka

Ein Gestänge macht bei dieser Konstruktion natürlich keinen Sinn. Das Material wäre schwerer als die Pulka selbst. Spurtreue darfst du bei diesem Modell eh nicht erwarten. Es entlastet einfach nur den Rücken. Gezogen wird es dabei mit zwei 4 mm Repschnüren, die an einer einfachen Koppel eingehängt werden. So besteht der Vorteil, dass du den Rucksack samt Hüftgurt darüber ziehen kannst und einfach abwirfst, sobald du ihn lieber ziehen willst. Gerade bergauf und bergab ist es mit diesem Modell auf dem Rücken wahrscheinlich angenehmer.

Ein Rulk - halb Rucksack, halb Pulk
Ein Rulk – halb Rucksack, halb Pulk (Foto: Malte Hübner)

Und ist sie wirklich ultraleicht?

Ich finde mit 375 Gramm inklusive Karabinern darf sich diese Pulka ultraleicht nennen. Dazu kommt noch das Zugseil von 75 Gramm maximal. So fällt das Mehrgewicht auf dem Rücken nicht auf, bietet aber die geniale Zusatzfunktion Rulk (halb Rucksack, halb Pulk). Wie bei allen ultraleichten Dingen muss sie nun nur noch beweisen, dass sie auch robust genug ist. Die 15 Euro Materialkosten insgesamt lassen sich zwar verkraften, aber ich hoffe, wir haben da keinen Plastikmüll gebastelt.

Aufgerollt passt die Rollpulka in die Seitentasche des Rucksacks und wiegt fast nichts.
Aufgerollt passt die Rollpulka in die Seitentasche des Rucksacks und wiegt fast nichts. (Foto: Malte Hübner)

Wie gefällt dir das? Wäre das auch etwas für dich? Schreib gerne einen Kommentar. Wenn du es deutlich robuster haben willst, dann empfehle ich dir stattdessen meinen Pulkaselbstbau mit Gestänge.

3 Kommentare zu „Ultraleichte Pulka

  1. Hallo Malte, coole Idee! Fjellpulken hat das mit dem Pullpak auch entdeckt und veräußert diese simple Konstruktion für einen erstaunlichen Preis. Da würde ich doch eher zu deiner Variante greifen 🙂 Aber mal eine bescheidene Frage: Wie sieht’s denn mit einem einfachen Holzschlitten als Pulka- Ersatz aus? Preislich moderat, falls nicht bereits in der Garage, gute Sitzmöglichkeit für zwischendurch, Gewicht überschaubar und bei Abhängen sogar noch Spaß:)
    LG Lutz

    1. Hallo Lutz,
      Fjellpulken jetzt auch? Habe es bisher nur bei Jemtländer gesehen. Jeden Plastikschlitten mit breiter Bodenfläche könnte man sich gut umbauen und hinten an den Rucksack binden. Ist dann nur schwerer. Ein klassischer Rodel mit zwei schmalen Kufen würde im nordischen Tiefschnee unter dem Gewicht wohl zu schnell einsinken, sobald es mal nicht richtig fest gepresst wäre. Aber um über gewalzte oder viel begangene Wanderwege mit genug Schnee in Deutschland zu gehen…warum nicht?
      Viele Grüße
      Malte

  2. Hallo Malte,

    stimmt, das mit den Kufen wäre in der Tat ein Problem. Die Variante Plastikschlitten finde ich dagegen irgendwie reizvoll. P/L mäßig vermutlich nicht zu übertreffen. Das werde ich mal auf meine Liste packen und parallel fleißig deine tolle Website durchstöbern 🙂 Die letzte Folge „Ein Löffel Butter“ steht auch noch an“ 😉

    Liebe Grüße
    Lutz

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