Schneeheringe und Schneeanker

Ein Zelt im Winter zu verankern, kann aufwendige Arbeit sein. Und ein absolut sauber abgespanntes Zelt ist im Winter Pflicht, da Stürme schwer ausfallen können und sich das Wetter gerne sehr plötzlich ändert. Dann ist es nachts im Schlafsack liegend sehr beruhigend, wenn das Zelt vollkommen sicher steht. Je nach Schneehöhe und -beschaffenheit wird es etwas schwerer sein, die Schneeheringe wirklich fest zu bekommen. Manchmal ist der Schnee zu pulvrig oder das Zelt steht direkt auf Eis. Für beides gibt es spezielle Heringe oder Techniken als Lösung.

Inhaltsverzeichnis

Mögliche Schneeheringe oder Schneeanker

  • Ski
  • Skistöcke
  • Schneeschuhe
  • spezielle Schneeheringe
  • spezielle Schneeanker
  • Schneesäcke oder -beutel
  • (alles andere, was sich irgendwie eingraben lässt)
  • (bei wenig Schnee eignen sich auch Steine zum Abspannen)

Ski, Skistöcke und Schneeschuhe

Oft ist das Zelt damit sehr schnell verankert und du hast diese Dinge eh dabei. Alle drei Gegenstände können aufrecht in tiefen Schnee gesteckt werden, die Skistöcke nur mit dem Schneeteller nach oben. Ist der Schnee nicht tief genug, werden sie stattdessen quer eingegraben, so wie Schneeheringe. Achte besonders bei den Ski darauf, dass die Zeltleinen nicht von den scharfen Stahlkanten beschädigt werden. Der große Nachteil dieser Art der Befestigung ist der Umstand, dass du dich nun nicht mehr weit vom aufgebauten Zelt entfernen kannst. Denn ohne Ski wird das schwierig. Denke also an alternative Schneeheringe für Pausentage.

Schneeheringe

Schneeheringe haben eine größere Fläche als Standardheringe, um im Schnee besseren Halt zu finden. Oft sind sie zwischen 25 und 50 cm lang, bei etwa 3 bis 5 cm Breite. Das Material ist in der Regel Aluminium, weil Kunststoff nicht so temperaturbeständig ist und spröde werden kann.

Über die Fläche des Herings befinden sich oft Bohrungen mit etwa 10-15 mm Durchmesser. Neben der (minimalen) Gewichtseinsparung dienen diese Löcher dazu, dass der komprimierte Schnee in den Zwischenräumen aneinander friert und den Hering so fester im Schnee hält. Außerdem sind in den Bohrungen mittig oft ca. 50 cm lange Reepschnüre befestigt, an deren Ende sich ein Karabiner befindet. So kann der Hering als T-Anker quer vergraben werden und die Abspannschnur des Zeltes kann anschließend beim Aufbau einfach eingehängt werden. Diese Variante hält deutlich besser, als es mit langen normalen Sandheringen der Fall wäre. Allerdings gehen Sandheringe als Behelf ebenfalls.

Normale Schneeheringe haben etwa 30 cm Länge (Foto: Lutz Grünke)
Normale Schneeheringe haben etwa 30 cm Länge

Meiner Erfahrung nach halten bereits 30 cm lange Schneeheringe große Kräfte aus, wenn sie sauber vergraben wurden und der Schnee ausreichend komprimiert ist. Ich habe allerdings aktuell auch vier alte Hampton Works Schneeheringe mit 50 cm Länge dabei, die es beim Hersteller so nicht mehr gibt. Meistens waren diese „Schwerter“ überdimensioniert und kürzere Schneeheringe hätten gereicht. Aber vielleicht kommt der Tag, wo ich froh über die extra Länge bin. Suchst du für dich solch lange Schneeschiffe, empfehle ich die Variante von Helsport.

Wenn du einfach alles fertig kaufen willst: Zwei komplette Modelle inkl. Reepschnur und Karabiner gibt es in vielen Shops; den sehr teuren Hilleberg Schneehering (endlich mit Metallkarabiner statt früher Plastik!) und den von Fjällräven. Ich habe mir meine alle selbst umgebaut.

Da man ein paar Schneeheringe immer gebrauchen kann, stehen sie auch auf meiner Liste von Geschenkideen für Wintertourfans.

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Schneeanker

Schneeanker sind im Wesentlichen Schneeheringe in einer eher quadratischen Form und werden ansonsten analog verwendet. Bei Schneeankern gibt es jedoch auch gute Modelle aus Kunststoff. Ein bewährtes Modell ist der Schneeanker von SwissPiranha. Da er immer noch ein wenig den Status eines Geheimtipps hat, möchte ich ihn dir gerne etwas genauer vorstellen. Die ersten Modelle habe ich 2018 vom Hersteller als Promotion in die Hand gedrückt bekommen. Weil sie mich überzeugt haben, habe ich mir selbst inzwischen noch zusätzliche gekauft und nutze sie auf jeder Tour im Mix mit anderen.

Kurzer Test: Die SwissPiranha Schneeanker

Durch seine spezielle Kunststoffmischung bleibt der Schneeanker laut Hersteller bis -50° Celsius elastisch. Kunststoff wird nämlich sonst bei Kälte eher spröde. Ich bin zwar beim Ausgraben mit der Schaufel immer etwas vorsichtig, aber bisher haben sie auf Tour anstandslos alles mitgemacht.

Die großen Vorteile des SwissPiranha Snow and Sand Anchors (oft kurz SSA abgekürzt) sind sein wirklich schneller Einsatz und sein leichtes Gewicht. Die Aufbauanleitung von SwissPiranha selbst findet ihr als Youtube-Video auf deren Kanal.

Snow and Sand Anchor by SwissPiranha

Mit Abspielen des Videos stimmst du der Datenübermittlung an Youtube zu. (Info)

So funktioniert das auf jeden Fall. Auf unseren Touren hat sich aber eine noch schnellere Möglichkeit ergeben, wenn der Schnee nicht allzu locker ist. Diese Variante möchte ich dir kurz mit ein paar Bildern veranschaulichen.

Das Blatt der Schneeschaufel wird mit einem Winkel von 30-45° in den Schnee gesteckt (Foto: Lutz Grünke)
Das Blatt der Schneeschaufel wird mit einem Winkel von 30-45° in den Schnee gesteckt
Anschließend wird der SwissPiranha Schneehering vor das Schaufelblatt gesteckt (Foto: Lutz Grünke)
Anschließend wird der SwissPiranha Schneehering vor das Schaufelblatt gesteckt
So sieht es fertig aus, wobei der Schneehering noch tiefer versenkt werden kann (Foto: Lutz Grünke)
So sieht es fertig aus, wobei der Schneehering noch tiefer versenkt werden kann
Mit einem leichten Ruck schneidet sich die Schnur in den Schnee (Foto: Lutz Grünke)
Mit einem leichten Ruck schneidet sich die Schnur in den Schnee
Die SwissPirnaha Schneeheringe sitzen deutlich fester als ich erwartet hätte (Foto: Lutz Grünke)
Die SwissPirnaha Schneeheringe sitzen deutlich fester als ich erwartet hätte

Insgesamt überzeugen mich die Schneeanker von SwissPiranha vor allem durch ihren festen Sitz und ihre sehr schnelle Aufbauzeit. Das Einfädeln der Zeltschnur geht mit ein wenig Übung bei mir schneller von der Hand als gedacht. Gerade im Sturm sind kleine Karabiner zum Einhängen als Zeitersparnis aber ein wahrer Segen. Die Schneeanker haben sich daher einen festen Platz in meiner Zusammenstellung auf Tour verdient.

Was gibt es noch Vergleichbares?

Deutlich teurer, aber aus Aluminium ist der MSR Snow Fluke, der sogar schon zur Spaltenbergung verwendet wurde.

Schneesäcke oder -beutel

Dabei handelt es sich um kleine Säckchen, die mit Schnee gefüllt und anschließend zugezogen werden. Anschließend werden sie vergraben und das Kordelende mithilfe eines Karabiners an die Abspannschnur gehängt. Letztendlich eignet sich dafür jeder Stausack, es gibt aber auch fertige Säckchen von Exped zu kaufen, letztere sind aber etwas umständlich.

Das füllen der Schneesäcke gelingt umso besser, je fester der Schnee ist (Foto: Lutz Grünke)
Das füllen der Schneesäcke gelingt umso besser, je fester der Schnee ist
Den Schneesack anschließend vergraben (Foto: Lutz Grünke)
Den Schneesack anschließend vergraben
Zuletzt den Schneesack bedecken und alles komprimieren (Foto: Lutz Grünke)
Zuletzt den Schneesack bedecken und alles komprimieren

Der Vorteil der Säcke ist ihr leichtes Gewicht, sodass du eigentlich immer welche als Backup dabeihaben kannst. Auch im steinigen Gelände lassen sich kleine Steine hineinfüllen und hinter größeren Blöcken verkeilen. Ich finde die Modelle von Exped jedoch relativ fummelig, weil sich ständig die Schnüre ineinander verheddern. Mein Tipp wäre daher: Solche Säckchen sind ein sehr gut geeignetes Nähprojekt zum Üben oder Lernen!

MYOG-Schneeheringe aus Abflussrohr

Relativ häufig findet man in Foren selbstgebaute Heringe (Make Your Own Gear) aus Abflussrohren. Diese grauen Rohre aus dem Baumarkt werden der Länge nach geteilt und in 30 cm lange Streifen zersägt. Über eine Kordel in der Mitte funktionieren sie anschließend wie Schneeheringe. Jedenfalls sollten sie so funktionieren, denn das Material der Plastikrohre ist meist nicht auf strenge Minusgrade ausgelegt und kann beim Ausgraben mit deiner Schaufel in Kontakt kommen und brechen oder splittern. Sie sind also vielleicht eher etwas für den milden deutschen Winter bis -10° Celsius.

Halbiertes Bambusrohr eignet sich als Material für selbstgebaute Heringe hingegen besser. Allerdings wird es dadurch schnell so teuer, dass es sich preislich zu gekauften Schneeheringen nichts mehr nimmt.

Wie viele Schneeheringe brauche ich?

Je nach Winterzelt sollten ausreichend Heringe oder Schneeanker vorhanden sein. Es lohnt sich, eine Variation für unterschiedliche Untergründe mitzunehmen, um kombinieren zu können. Grundsätzlich sollte für jede Abspannmöglichkeit ein Hering/Anker vorhanden sein. Etwas Ersatz schadet nicht.

Als aktuelles Setup habe ich 4 lange 50 cm Schneeheringe von Hampton Works, 6 kurze 30 cm Schneeheringe von MSR, 4 SwissPiranha Schneeanker und 4 Schneesäcke von Exped dabei. Mein Keron 4 GT von Hilleberg hat aber auch 14 Abspannpunkte für einen normalen Aufbau. In schneearmen Regionen kommen noch 6 normale Zeltnägel mit.

Weil der Schnee zu locker war, mussten wir für unser Zelt erst eine Plattform stampfen (Foto: Lutz Grünke)
Weil der Schnee zu locker war, mussten wir für unser Zelt erst eine Plattform stampfen

Wie setze ich die Schneeheringe richtig?

Für das Setzen von Schneeheringen/Ankern/Beuteln muss der Schnee komprimiert sein. Wenn dies nicht durch Setzen und Wind bereits geschehen ist, sollte zu Beginn also immer erst eine ausreichend große Fläche (Zelt + Raum für das Setzen der Heringe) mit den Ski oder Schneeschuhen platt getreten werden. Nach einiger Zeit wird der Schnee dadurch fester. Am besten verwendest du eine robuste Lawinenschaufel für das Setzen der Schneeheringe. Beim Eingraben der Heringe wird immer nur ein kleines Loch geöffnet, der Hering wie ein T-Anker darin versenkt und das Loch wieder verschlossen. Nun wird der Schnee erneut komprimiert und man wartet besser noch kurz, bis der Frost den Boden ausreichend verfestigt hat. Anschließend können die Abspannleinen eingehängt und gestrafft werden.

Wer einen großen Tunnel vom Format eines Hilleberg Keron sturmfest abspannen möchte, ist dankbar für jeden Ski oder Stock, da diese deutlich leichter zu setzen sind.

Zunächst einen T-Schlitz für den Hering stechen (Foto: Lutz Grünke)
Zunächst einen T-Schlitz für den Hering stechen
Anschließend den Hering möglichst tief darin versenken (Foto: Lutz Grünke)
Anschließend den Hering möglichst tief darin versenken
Den Hering vergraben (Foto: Lutz Grünke)
Den Hering vergraben
Den Schnee gut komprimieren (Foto: Lutz Grünke)
Den Schnee gut komprimieren
Die Zeltleinen vorsichtig spannen (Foto: Lutz Grünke)
Die Zeltleinen vorsichtig spannen

Verankerung auf Eisflächen

In Eisflächen bekommt man keinen Hering hinein, nicht einmal mit einem Hammer. Wer also auf einer blanken Eisfläche sein Zelt errichten muss, braucht eine Alternative. Am einfachsten ließe sich das Problem mit ausreichend vielen guten Eisschrauben lösen, die aber erstens teuer wären und außer vielleicht auf dem Baikalsee zu viel Ballast.

Aus dem Eisklettern lässt sich daher die Methode der Abalakow-Sanduhr abschauen, die nach ihrem Erfinder Jewgeni Michailowitsch Abalakow benannt wurde. Für diese Sanduhr werden mit nur einer Eisschraube zwei Bohrungen mit einem Winkel von etwa 60° so zueinander gesetzt, dass sich die Löcher am tiefsten Punkt der Bohrung treffen. Anschließend führt man in ein Loch eine Reepschnurschlinge ein und „fischt“ diese mit einer Fahrradspeiche durch das andere Loch hinaus. In die so gefädelte Sanduhr lässt sich wiederum mit Hilfe eines Karabiners das Zelt einhängen. Diese Methode ist zwar sehr zeitaufwendig, hält aber extrem gut.

Die Variante mit langen Zimmermannsnägeln kann ich nicht empfehlen. Erstens ist das Eis wirklich sehr hart und splittert beim Einschlagen schnell, zweitens ist es gar nicht so einfach, die Dinger wieder herauszubekommen.

Die Alternative wäre es, mit der Eisschraube einzelne Löcher zu bohren und Standardheringe darin zu verkeilen. Unter dem Zug der Schnur und dem Hering als Hebel kann dieser sich jedoch lösen, weil Eis unter Druck schmilzt. Eine geradeso ausreichende Menge normaler Heringe sollte aber sowieso mit ins Gepäck. Sie helfen auch bei freigeblasenen Flächen, um das Zelt wenigstens behelfsmäßig abzuspannen. Genauso wichtig wie ein gut abgespanntes Zelt ist die richtige Zeltplatzwahl bei Wind.

Jetzt bist du an der Reihe. Welche Fragen hast du? Was gefällt dir an diesem Beitrag? Was möchtest du ergänzen? Lass es mich in einem Kommentar wissen.

9 Gedanken zu „Schneeheringe und Schneeanker“

  1. Hallo Malte,

    Noch ein Tipp für Verfechter von Aluminiumheringen:

    Ich habe meine Schneeheringe bei Amazon für 17,99€ der 6er-Pack gekauft. (Stichwort „Triwonder“).
    Ergänzt mit den Mini-Alu-Karabinern für 2€/Stk. und einer 1m langen und 2mm starken Dyneema/Polester-Kordel (beider bei Extremtextil) komme ich mit 5,60€/Stk. auf ca. 1/3 des Preises ggü. den Hilleberg Schneeheringen. Gewicht nachgewogen: 58g pro Hering.
    Ich denke das ist ein fairer Preis und ein niedriges Gewicht und ich habe bis dato keinerlei Nachteile zu den „Markenprodukten“ ausmachen können.

    Weiterhin möchte ich mich den vielen Kommentaren unter den unzähligen, äußerst informativen Artikeln deiner Seite anschließen:
    Was du hier auf die Beine gestellt hast, ist einfach ein Fundgrube an Information und Inspiration. Danke dir für deine fundierten Recherchen und die Zeit die du investierst.
    Dies ist meine Website #1 zur Vorbereitung auf Wintertouren und auch diejenige, die ich jedem, der in die Thematik einsteigen will, weiterempfehle.
    Mach bitte weiter so! =)

    Antworten
    • Hallo Frank,
      vielen Dank für dein Lob. Und noch viel mehr für den Tipp! Ich liebe ja solche Selbstbaulösungen. Man kann Geld sparen, manchmal Gewicht, manchmal schneidet man ein Produkt auch einfach nur auf den eigenen (speziellen) Bedarf zu. Aber viel wichtiger finde ich, dass man durch das Basteln zu Hause für irgendwelche Improvisationen auf Tour gut gerüstet ist und sich in die Funktion der Dinge reindenkt. Also, mach auch du bitte weiter so und teile gern deine Ideen.
      Viele Grüße
      Malte

  2. auf den Fallrohren für Regenrinnen, aus denen ich Heringe gebaut habe, steht -30° drauf. Ich hoffe, daß das auch für den Skandinavischen Winter reicht und sie nicht bei -31° brechen. Zumal ein Sturm bei -30° vermutlich eher in der Arktis vorkommt und der Schnee nicht so kalt wird.

    Antworten
    • Guter Hinweis, dass es da auch unterschiedliche Qualitäten gibt. Aber steht da -30° ruhend in der Halterung an der Wand oder „aufgesägtes Rohr aus vereistem Schnee hacken“? Das Problem war eher nach das Ausgraben mit der Schaufel aus vereistem Schnee, nicht die „Ruheposition“. Mit etwas Vorsicht geht es bestimmt, aber warum nicht Bambus nehmen? Zwei Meter mit 5 cm Durchmesser gibt es für 10 Euro und man bekommt zehn Heringe daraus.

  3. Mit Schneesäckchen habe ich, abgesehen vom etwas mühsamen Befüllen, habe ich nur positive Erfahrungen gemacht. Sie sind diversen Schneeheringen um ein Vielfaches überlegen. Als Verankerung Skistöcke, Ski, und Schneeschaufel zu verwenden – dazu bedarf es einer doch recht mächtigen Schneedecke (von ca. 80 cm aufwärts). Sehr empfehlen kann ich kleine T-Anker. Ich schneide dazu für jede Abspannschnur meines Zeltes Rohre aus der Elektroinstallation (Durchmesser ca. 1,5 – 2 cm – in jedem Heimwerkermarkt günstigst zu erhalten) in ca 30 cm lange Stücke. Jede Abspannschnur meines Zeltes wird, sobald ich das Zelt aufstelle mit einem Mastwurf oder Ankerstich in der Mitte der abgeschnittenen Röhrchen befestigt (auf diese Weise bilden die Abspannschnur und das Röhrchen die Form eines „T“. Der Querbalken des T wird dann im Schnee vergraben und festgetreten. Der Sturm, der diese Dinger ausreißt muss erst noch erfunden werden. Um Heringe zu sparen verwende ich diese Technik auch im Sommer bei Kanutouren. Vielfach verwende ich bei diesen Touren kein Zelt sondern lediglich ein Tarp und etwas Holz findet sich im Sommer immer.

    Antworten
    • Hallo Oswald,
      danke für deinen Kommentar. Im Prinzip beschreibst du das, was ich im Abschnitt MYOG-Schneeanker aus Abflussrohr nenne. Grundsätzlich funktioniert das, aber hast du damit auch gute Erfahrung bei sehr großer Kälte? Der Kunststoff ist eher nicht darauf ausgelegt. Vielleicht ist auch hier eine Mischung mit Aluheringen als Basis und den selbstgebauten als Erweiterung sinnvoll. Die Alternative wäre Bambusrohr. Die Schneeschuhe und Ski kannst du doch bereits in weniger dicker Schneedecke verwenden, wenn du sie ebenfalls quer eingräbst, oder? Die Schaufel bleibt bei mir immer griffbereit, die wird nicht verbuddelt. Ich nehme sie sogar mit in die Apsis.

      Ich nutze für die Verankerung des Zeltes die Ski, ergänze die wichtigsten Punkte mit Schneeheringen und spanne dann mit Schneebeuteln alles ab. Ging bisher ganz gut.
      Viele Grüße, Malte

    • Hallo Malte,

      ich habe bisher sehr gute Erfahrungen mit MYOG-Schneeheringen aus PVC-Rohr gemacht. Möglicherweise sind sie etwas bruchempfindlicher bei tiefen Temperaturen, allerdings zerbröseln sie auch nicht einfach so. Wenn ich mal eine Ecke beim Ausbuddeln absprengen sollte (bisher bei Temps bis -15°C nicht passiert), macht das den Anker immer noch nicht unbrauchbar. Der Preis von ca. 15-20 Cent pro Hering liesse mich auch mal einen Totalverlust verschmerzen. Alternativ habe ich noch gute Erfahrungen mit Schneesäcken gemacht. Statt teure und empfindliche Nylon-Packbeutel (die schlitzt man mit einer Aluschaufel tatsächlich schnell mal auf) haben sich Hochwasserschutz-Sandsäcke aus dem Baumarkt bewährt. Gibt es ab ca. 30 Cent/Stück in verschiedenen Größen. Die lassen sich auch sehr gut befüllen, sind ja dafür gemacht.

      Ansonsten: Ein super Blog, ich folge in fast allen Dingen Deiner Meinung. Macht Spass zu lesen!

      Gruß
      Stephan

    • Herzlichen Dank, Stephan!
      Für deinen Beitrag, deine Erfahrung, das Lob und deinen Tipp mit den Hochwassersäcken. Ich diskutiere auch gerne, wo du etwas anders siehst. Immer her damit, ich hab die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen und bestimmt nutzt es auch anderen. 🙂

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