Worauf es bei Gamaschen ankommt

Sobald der Schnee tiefer wird, kann es passieren, dass du darin einsinkst. Der lose Schnee gelangt dann schnell in deine Hosenbeine oder bis in die Stiefel. Schmilzt er dort, werden zuerst deine Socken und dann die ganzen Stiefel durchnässt. Da nasse Füße auf Wintertour aber nicht nur äußerst unangenehm, sondern sogar gefährlich sind, schützen sich die meisten im Winter mit Gamaschen vor dem Eindringen des Schnees.

Inhaltsverzeichnis

Welche Gamaschen-Typen kommen infrage?

Es gibt unterschiedliche Arten von Gamaschen. Kurze Modelle, wie sie beim Trailrunning verwendet werden, kommen nicht infrage, aber alle anderen gut schließenden Varianten sind prinzipiell möglich.

Das normale Modell

Die klassische Gamasche wird um die Wade gelegt und vorne verschlossen. Sie besitzt unten einen Steg, der unter dem Fuß durchgeführt wird. Das An- und Ausziehen ist einfach und es gibt Modelle aus verschiedenen Materialien. Üblicherweise sind die Stoffe wasserdicht. Dazu gleich mehr.

Die Yeti-Gaiter

Die Yeti-Gaiter von Berghaus sind spezielle Gamaschen, die fest über den Schuh gezogen werden und dort in der Regel dauerhaft verbleiben. Der gesamte untere Schuh wird von einer Gummihülle umschlossen und ist so zusätzlich vor Feuchtigkeit geschützt. Die Hülle muss dafür entsprechend eng anliegen. Das erste Überziehen über den Stiefel ist eine echte Herausforderung und mit Fluchen verbunden. Tipps und Tricks findest du auf Youtube. Manche Skistiefel aus Leder sind leider zu weich für dieses Modell, da die starke Spannung des Yeti-Gummis die Schuhsohle verbiegt.

Stiefel mit fester Gamasche

Noch dichter als die Yeti-Gaiter zum Nachrüsten gibt es Skistiefel mit fest verbauter Gamasche. Besonders die Firma Alfa aus Norwegen ist dafür bekannt. Auf der einen Seite schützen diese sehr gut den Stiefel, auf der anderen Seite fehlen dir damit die Variationsmöglichkeiten. Gerade bei milden Temperaturen können sie zu warm sein.

Tourenhosen mit integrierten Gamaschen

Bei einigen Tourenhosen ist eine Gamasche integriert. Meistens findet sich dafür ein Schnürsenkelhaken am Hosenbein und der Beinabschluss ist mit einem Gurtband oder Gummi schneedicht verschließbar. Ich hatte immer den Eindruck, dass die Hosenbeine für diese Funktion etwas länger sein müssen, als ich sie sonst trage. In der Regel funktioniert das Konzept ganz gut.

Viele Tourenhosen haben integrierte Gamaschen (Foto: Malte Hübner)
Viele Tourenhosen haben integrierte Gamaschen

Worauf solltest du bei Gamaschen achten?

Wenn du schon Gamaschen besitzt, würde ich diese einfach auch im Winter nutzen und vorerst keine neuen anschaffen. So speziell ist die Verwendung im Winter dann doch nicht. Wenn du aber auf der Suche bist, empfehle ich einen Blick auf folgende drei Punkte:

Material

Für Wintertouren sollte das Material der Gamaschen atmungsaktiv sein. Es kommen also entweder hochwertige Stoffe wie Gore-Tex oder Technical Cotton (ein Baumwollmischgewebe) infrage.

Gore-Tex-Gamaschen sind absolut wasserdicht, lassen aber Wasserdampf noch ausreichend durch. Da man an den Waden nicht so stark schwitzt, ist Gore-Tex hier gut geeignet.

Da das Durchnässen von außen bei großer Kälte eher selten vorkommt, bietet sich Technical Cotton meiner Meinung nach ebenfalls an. Das Material ist robust und verträgt auch mal eine Stahlkante vom Ski oder einen Zacken vom Schneeschuh. Außerdem lässt sich Baumwolle gut abbürsten. Gute Erfahrungen habe ich mit den Singi Gaiters von Fjällräven gemacht.

Nebenbei bemerkt: Auf der Liste der hilfreichen Gegenstände auf Wintertour ist eine Bürste eh eine sehr praktische Ergänzung!

Verschluss

Die meisten Gamaschen besitzen eine durchgehende Klettverschlussleiste an ihrer Vorderseite. Allerdings hat Klettverschluss den Nachteil, dass er zum Vereisen neigt und dann nicht mehr fest schließt. Daher bieten sich Gamaschen mit einem zusätzlichen Reißverschluss besser für Wintertouren an. Zwar kann der Reißverschluss ebenfalls vereisen, lässt sich aber über dem Kocher leichter wieder auftauen. Ein zusätzlicher Druckknopf oben und unten sichert den Verschluss.

Guter Sitz

Wichtig finde ich, dass die Gamaschen steif genug sind, um nicht zu verrutschen. Sie dürfen nicht zu eng sitzen, damit die Blutzirkulation nicht gestört wird. Darauf musst du vor allem am oberen Ende achten. Gleichzeitig sollen die Gamaschen so eng anliegen, dass sie ihre Funktion erfüllen können und kein Schnee in die Stiefel gelangen kann. Damit die Gamasche nicht verrutscht oder sogar nach oben wandert, haben fast alle Modelle einen Steg und in der Regel zusätzlich einen Schnürsenkelhaken. Mit der Position des Hakens an den Schnürsenkeln kannst du oft auch etwas den Sitz am Stiefel variieren.

Tipps und Tricks

  • Gamaschen können auch zu warm sein, lasse sie dann weg.
  • Für besonders kalte Füße gibt es isolierende Modelle wie die Yeti Gaiters Extrem Pro Insulated.
  • Für große Winter- oder Skistiefel müssen Gamaschen ebenfalls groß ausfallen.
  • Wenn du deine Gamaschen abends an den Stiefeln lässt und den Schaft geschickt verschließt, kannst du sicher sein, dass über Nacht in der Apsis kein Flugschnee oder Kondenswasser in die Stiefel gelangt.

Gamaschen sind also ein wichtiger Bestandteil, um deine Füße trocken und warm zu halten.

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3 Gedanken zu „Worauf es bei Gamaschen ankommt“

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