Tourplanung und Anreise zur Wintertour

Für mich ein schöner Moment der Anreise zur Wintertour: Der Fähranleger der Skandinavienfähre im Sonnenuntergang.
Für mich ein schöner Moment der Anreise zur Wintertour: Der Fähranleger der Skandinavienfähre im Sonnenuntergang. (Foto: Malte Hübner)

Vielleicht planst du deine erste Wintertour, vielleicht hast du schon einige Erfahrung und willst nun deine Planung und Anreise zur Wintertour neu überdenken. Ich möchte dir hier einen kleinen Leitfaden an die Hand geben, worauf du alles achten kannst. Dabei geht es mir vor allem darum, dass du deine Tour schon mit der Anreise genießen kannst und anschließend sicher wieder nach Hause kommst.

Zunächst eine kleine Übersicht, worum es in diesem Beitrag gehen soll:

  1. Tourgebiet auswählen
  2. Details recherchieren
  3. Ausrüstung anpassen
  4. Anreise zur Wintertour planen

Ganz bewusst habe ich die Planung der Anreise ganz nach hinten verschoben, obwohl davon natürlich auch die Entscheidung über das Tourziel abhängen kann. Für mich ist jedoch eine gute Wahl des Zielgebietes wichtiger. Hin kommt man irgendwie immer und falls doch nur mit sehr viel Aufwand, könntest du ja wieder oben anfangen.

Grundsätzliche Vorbereitung

Ganz zu Beginn solltest du eine kleine „Inventur“ machen, welche Wünsche du an deine Wintertour hast. Möchtest du vor allem die Natur erleben anstatt den Fokus auf viele Kilometer Strecke zu legen? Oder darf es ruhig etwas extremer sein und du verzichtest auf jegliches Backup mit Hütten? Oder hast du ganz andere Vorstellungen? Überleg einmal kurz, was dich (diesmal) daran reizt. Und stimmen alle in der Gruppe überein? Frage dich auch: Bist du dafür fit genug? Wer ist das „schwächste Glied“ in der Gruppe? Umfangreiche Tipps gibt es dazu im Artikel zur körperlichen und mentalen Vorbereitung auf eine Wintertour.

Als zweites macht es Sinn, einen Blick auf deine wichtigsten Ausrüstungsgegenstände zu werfen: Besitzt du eine Pulka und bist damit in der Lage, auch für eine längere Tour zu packen? Ist der Schlafsack warm und das Zelt sturmfest genug? Oder müssen größere Dinge angeschafft werden, sodass die Anreise zur Tour möglichst günstig ausfallen sollte?

Und als drittes ist natürlich wichtig, wie viel Zeit du zur Verfügung hast und ob du deinen Urlaub auch genehmigt bekommst. Eine Woche muss es für eine Wintertour schon mindestens sein, damit sich der Aufwand lohnt. Drei Wochen oder mehr sind andererseits schon besonders umfangreiche Touren. Ich persönlich finde mindestens 6 Tage im Winterfjell nötig, um dort mental vollständig anzukommen. Die Anreise zur Wintertour käme dann noch dazu, die aber je nach Art unterschiedlich lang sein kann. Doch dazu später mehr.

Tourgebiet auswählen

Es kommen so viele schöne Ecken in Frage. Es gibt viele Naturreservate und durch das Jedermannsrecht kannst du deine Tour eigentlich überall starten, genügend Schnee einmal vorausgesetzt. Bestimmt gibt es also wundervolle Tourgebiete, die ich nun sträflich vernachlässige, aber ich möchte dir lieber drei konkrete Beispiele nennen. (Wenn du schon selbst weißt, wohin es gehen soll, überspring die Vorschläge einfach.)

  1. Auf Bushcraft-Tour nach Grövelsjön
  2. Expedition Hardangervidda
  3. Klassiker nördlicher Kungsleden

Warum diese drei? Ich bin davon überzeugt, dass damit drei verschiedene Typen Wintertour gut veranschaulicht werden. Diese sehen für mich etwas zugespitzt so aus:

Auf Bushcraft-Tour nach Grövelsjön

Die Anreise nach Grövelsjön ist auch mit dem Auto noch gut machbar und so kannst du sogar ein Lavvu und einen Zeltofen mitbringen. Rund um die STF Fjällstation in Grövelsjön kannst du dich dann in den Wald schlagen oder bis ins Hochfjell wandern. Mit Lavvu und Ofen bietet sich der Wald eher an, dann aber nur außerhalb der Landschaftsschutzgebiete (siehe Torstens Kommentar unten). Für deinen Zeltofen verwendest du natürlich trotzdem nur Totholz. Sobald das Lavvu steht, hast du ein wunderbares Basecamp und kannst von dort aus Tagestouren unternehmen. Die umgebenden Berge sind Richtung Norden ausreichend hoch für abwechslungsreiche Ausflüge, die Lawinengefahr ist (außer an Steilhängen) aber überschaubar. Vorteil dieser Tour ist die Erreichbarkeit des Autos beziehungsweise der Fjällstation innerhalb eines Tages und das feste Basislager mit Trocknungsmöglichkeit. Du kannst außerdem jeden Tag entscheiden, wie sehr du dich verausgaben willst, kannst Feuer machen und dir einen Löffel schnitzen.

Expedition Hardangervidda

In der Hardangervidda übten schon Nansen und Amundsen für ihre Polarexpeditionen, weil die Bedingungen hier ähnlich sein können. In der Hochebene kann es sehr windig werden und dazu entsprechend kalt. Diese Tour stellt also ein wenig mehr Anforderungen an deine Ausrüstung und ebenfalls genug Übung im Umgang damit. Gleichzeitig kommst du von Oslo ganz wunderbar mit dem Bus nach Haukeliseter. Von dort läufst du in 10 Tagen nach Norden bis Finse. Der Wind kommt in der Regel aus Südwesten, steht dir also wenig im Gesicht. Von Finse fährt der Zug zurück nach Oslo. Wenn du es also ein wenig rauer haben willst, bietet sich die „Vidda“ dafür immer an. Gleichzeitig gibt es hier Hütten als Backup, die du aber nicht nutzen musst. Wer es noch „wilder“ möchte, muss in den Sarek Nationalpark gehen, aber dann bist du bitte auch so versiert, dass du diese Seite nicht mehr brauchst.

Klassiker nördlicher Kungsleden

Auch wenn es in der Hardangervidda einige Hütten gibt, variieren die Abstände dort mehr als auf dem nördlichen Kungsleden zwischen Abisko und Nikkaluokta, wo du maximal zwischen 15-22 km pro Abschnitt planen musst. Diese Tour kann man damit getrost als einen Klassiker bezeichnen und entsprechend stark ist er um die Osterfeiertage auch frequentiert. Wenn du täglich in den Hütten übernachten willst, solltest du nicht exakt die nordischen Osterferien wählen. Da wird es erfahrungsgemäß voll. Gleichzeitig macht das diese Route aber auch relativ sicher. Die Anreise ist dafür nur mit Flug oder Zug stressfrei möglich, für eine Autofahrt im Winter ist es meiner Meinung nach viel zu weit.

Also: Wohin auf Wintertour?

Wie du siehst, gibt es verschiedene Arten von Wintertouren und entsprechend sind das hier nur Beispiele. Du kannst dir diese Vorschläge auch auf andere Gebiete übersetzen. Wichtig ist nur, sich im Vorhinein zuhause genug Gedanken dazu zu machen, was man eigentlich möchte. Dazu kommt dann die Frage nach der persönlichen Fitness, um die Distanzen und Etappenlängen sinnvoll zu planen.

Distanzen im Winter

Ich persönlich plane auf einer reinen Zelttour mit Pulka inzwischen nur noch mit 15 km am Tag. Bei gutem Wetter bleibt immer noch Luft nach oben, aber im Pulverschnee ist es uns auch schon passiert, dass wir im einstelligen Bereich geblieben sind. Wird eine beliebte Hütte angesteuert, kann man auch mit 20 km rechnen, weil einfach weniger Zeit für den Zeltaufbau benötigt wird und man sich schneller erholen kann. Aber Vorsicht bei abgelegenen Hütten: Wenn du erst den Eingang freischaufeln musst, geht die Rechnung schon nicht mehr auf. Mein Tipp: Lass es lieber langsam angehen und dreh im Zweifel noch ein paar Schleifen durch die Seitentäler. Zur Orientierung beschreiben ich hier einen ganz normalen Tag auf Wintertour.

Zwischen den Hütten können sehr unterschiedliche Distanzen liegen und du solltest dich nicht gleich an norwegischen Skifahrern messen.
Zwischen den Hütten können sehr unterschiedliche Distanzen liegen und du solltest dich nicht gleich an norwegischen Skifahrern messen. (Foto: Malte Hübner)

Rundtour oder Strecke?

Das sind die beiden typischen Varianten. Bei einer Rundtour wird die Anreise zur Wintertour meist ein wenig einfacher, weil du Teile deiner Ausrüstung am Ausgangspunkt hinterlassen kannst. Seien es nur normale Schuhe und eine frische Unterhose für die Rückfahrt oder auch der Skisack und das Rollbrett für die Pulka. Vielleicht bietet sich eh eine Nacht im Hotel vor Ort an, dann kann man dort meist freundlich nach Lagermöglichkeiten fragen.

Variationen einer Rundtour können ebenfalls sinnvoll sein. Damit meine ich mehrere Schleifen um einen zentralen Ort, bei denen man sich nie wirklich weit vom Ausgangspunkt entfernt und trotzdem abseits im Zelt übernachtet. Gerade für den Anfang kann das sehr hilfreich sein.

Dennoch kenne ich das Gefühl, dass man irgendwie weiter vorankommt, wenn man eine Strecke abläuft. Selbst wenn man von dort letztendlich mit Bus, Bahn und Taxi wieder zu seinem Ausgangspunkt zurückkehren muss, wirkt es in meinem Kopf „besser“. Gegen diese Denkweise kämpfe ich regelmäßig an.

Details zum Tourgebiet recherchieren

Hast du dich nun für ein Tourenziel entschieden, solltest du dich an die Recherche der Details machen. Fangen wir einmal mit dem Zeitpunkt an.

Zeitpunkt der Tour

Wichtig finde ich zunächst immer, ob und wann die Hütten geöffnet haben. Das lässt sich für Schweden und Norwegen schnell auf den Seiten der Tourismusverbände STF und DNT nachschauen. Auch eine Vorbuchung der Hütten kann seit der Covid-Pandemie sehr sinnvoll sein: DNT Hyttebestilling oder STF Buchungssystem.

Für Norwegen ist es außerdem relevant, den Zeitraum der Wintermarkierungen zu recherchieren. Diese sogenannten kvistede ruter sind mit Birkenreisig gesteckte Markierungen auf den Winterwegen, die verlässlich nur um die Osterfeiertage vorzufinden sind. Je weiter entfernt deine Tour zeitlich von diesen Feiertagen ist, desto wichtiger ist dieser Tipp. Bitte verlasse dich bei deiner Planung nicht vollständig auf diese Markierungen. Teilweise stecken sie zwar schon früher, bei schlechtem Schnee oder garstigem Wetter aber eben manchmal auch erst später als angegeben. Die schwedischen Markierungen aus roten Kreuzen stehen übrigens oft das ganze Jahr. Wenn du abseits der beliebten Wege gehst, darfst du natürlich nicht mit Markierungen rechnen.

In diesem Fall lohnt sich auch ein Blick auf die Skooterkarten. Dort findest du die ausgewiesenen Strecken für die Schneemobile. Das ist leider ein ambivalentes Thema. Zum einen sind diese Gefährte teilweise so laut und stinkend, dass du ihnen lieber aus dem Weg gehen willst. Zum anderen läuft es sich auf den verfestigten Spuren deutlich leichter, besonders bei Pulverschnee.

Ein letzter Tipp aus der Erfahrung ist ebenfalls, sich die Ferienzeiten der nordischen Länder anzuschauen, da dort deutlich mehr Betrieb herrscht. Skitouren über die Osterfeiertage sind sogar ein Teil des Nationalstolzes.

In der Dämmerung und im Whiteout sind gesteckte Routen besonders hilfreich.
In der Dämmerung und im Whiteout sind gesteckte Routen besonders hilfreich. (Foto: Malte Hübner)

Steigungen und Gefälle

Spätestens jetzt brauchst du eine Landkarte von deinem Zielgebiet, Papier oder Digital ist noch nicht wichtig. In Schweden gibt es die bekannten Karten der Lantmäteriet online und du kannst dir PDFs erstellen. In Norwegen gibt es die topografischen Landkarten ebenfalls online mit PDF-Export. Achte beim Export immer auf die Kartenmaßstäbe und passe beim Druck auf, dass du keine Anpassung auf die Papiergröße wählst. Vollkommen ersetzen können die Ausdrucke eine Papierkarte vielleicht nicht. Zur Planung sind sie aber unschlagbar und auch ältere Papierkarten lassen sich damit schnell auf Aktualität prüfen.

Beim Blick auf die Geländebedigungen lohnt es sich, ein paar samische Worte zu verstehen. Ich habe daher eine Vokabelliste mit samischen Ortsnamen für dich angelegt.

Für dieses Thema ist außerdem ein wenig Navigations- und Kartenkunde nötig, da du dir die Steigungen auf der Karte einmal genauer anschauen solltest. Da ich selbst nicht besonders gut Ski fahre, achte ich immer auf möglichst flache Hänge. Und dabei bin ich noch nicht einmal bei Hängen, an denen die Lawinengefahr steigt, sondern bei der Frage, ob das mit Pulka machbar ist.

Wenn du deine Tour so wie ich mit einem digitalen Routenplaner vorbereitest, dann kannst du dir dort in der Regel das Höhenprofil ausgeben lassen. Damit lassen sich die steilen Stücke schnell identifizieren.

Gefahrenanalyse für Wintertouren

Welche Gefahren lauern in meinem Wintertourgebiet? Worauf sollte ich achten?

Lawinengefährdung

Wo wir gerade bei den steilen Hängen waren, komme ich direkt zur Lawinengefahr. Gemeinhin gilt, dass Hänge mit einer Neigung von mehr als 30 Grad als lawinengefährdet gelten. Da ich in fast allen Fällen mit einer Pulka unterwegs war, habe ich solche Hänge aber bisher eh möglichst vermieden. Das wäre mir einfach zu anstrengend. Bedenke aber bitte trotzdem, dass du immer auch versehentlich in steilere Gebiete kommen kannst und einen Blick dafür haben solltest. Auch hält eine Lawine nicht einfach am Fuße des Berges an, sondern donnert noch ein Stück weiter. Ein wenig Abstand zu steilen Hängen ist daher sehr sinnvoll.

Ich bin absolut kein Experte für Lawinen und verhalte mich in der Abschätzung daher sehr konservativ. Wenn du mehr dazu wissen willst, solltest du dich eher im Bergsport oder beim Skitourengehen umhören. Es gibt dort auf jeden Fall eine Menge professioneller Kurse dazu. Für die nördlichen Winterourgegenden lässt sich aber in der Regel gut um steile Stücke herum planen. Wenn du dennoch einen Blick auf die Lawinenprognose wirfst, ist das sicher hilfreich. Es gibt Lawinenprognose für Schweden, Norwegen und viele andere Länder. Außerdem hilft in Norwegen ein Blick auf Varsom.no für Lawinengefahren und auf Senorge.no, um die aktuellen Schneemengen zu erfahren.

Gletscherspalten und Steilkaten

Du meinst es ernst, oder? Wenn du direkt über einen Gletscher wandern willst, dann solltest du dich auch mit Gletscherspalten und Spaltenbergung befassen. Das würde hier aber den Rahmen sprengen, denn auf den normalen Touren kommt diese Gefahr einfach nicht vor. Auch hier rate ich dir einen Blick in den Bergsport.

Steilkanten kann es natürlich umso öfter geben und du solltest dir das Gebiet deiner Wintertour daraufhin genau anschauen. Gerade im Whiteout bei null Sicht solltest du genau wissen, wo dir solche Kanten auflauern könnten. Entsprechend solltest du auch auf besser auflösende Karten mit einem Maßstab von 1:50.000 setzen, da kleinere Steilstücke auf 1:100.000 nicht mehr abgebildet werden (können). Ich empfehle, solche Stellen bei schlechtem Wetter weiträumig zu umgehen. Bei guter Sicht hat man von solchen steil abfallenden Kanten natürlich oft einen großartigen Ausblick,

Offenes Wasser

Wir mussten auf einer Tour einmal einen relativ langen Umweg in Kauf nehmen, weil wir blind einer Scooterspur gefolgt sind, die einfacher zu laufen war. Wir wussten sogar, dass wir irgendwann an das andere Ufer des Flusses mussten, aber von weiter oben sah das unproblematisch aus. Bei genauerer Betrachtung wurde dann jedoch schnell klar, dass die Schneebrücken über dem Wasser nicht tragfähig für uns waren. Von festem Eis konnte gar keine Rede sein. Also mussten wir weit zurücklaufen, um einen Übergang zu finden. Mit einem besseren Blick auf die Karte hätten wir es vielleicht vermeiden können, da der Winterweg – auch wenn zu dem Zeitpunkt nicht gesteckt – eindeutig auf der anderen Seite verlief und schon früh über eine Brücke nach drüben ging. Winterwege über Brücken machen mich seither immer stutzig und ich schaue genau hin, ob das nicht einen guten Grund hat.

Es sieht zwar einfach aus, aber über diesen kleinen Fluss gab es weder tragfähiges Eis noch Schneebrücken.
Es sieht zwar einfach aus, aber über diesen kleinen Fluss gab es weder tragfähiges Eis noch Schneebrücken. (Foto: Malte Hübner)

Neben Flüssen kann es natürlich auch sein, dass die Seen (noch) nicht ausreichend zugefroren sind. Wenn die gesteckte Route an einem See also plötzlich große Schlenker vollzieht, hat das sicher ebenfalls einen Grund. Du solltest dann nicht einfach schnurgerade queren. Ein anderer Grund für instabiles Seeeis kann der Betrieb von Wasserkraftanlagen sein. Dabei hatte der See schon eine erste Eisdecke, bevor weiter Wasser für die Energiegewinnung abgelassen wurde. Meist bricht und senkt sich das Eis dann, die Oberfläche kommt weniger zur Ruhe und gerade an den Ufern bilden sich die interessantesten Eisformationen durch die verbleibenden Schollen. Es kann aber auch passieren, dass sich die Eisdecke nicht vollständig setzt oder wieder verfestigt. Auch hier ist Vorsicht geboten. Dies gilt in besonderem Maße für die unmittelbare Umgebung um die Kraftwerke und Abflüsse. Hier ist die größte Bewegung im Spiel.

Auf Iskart.no kannst du die aktuelle Eisqualität für viele Gewässer nachschauen. Gebrauche aber immer deinen Verstand und deine Sinne und nimm lieber einen Umweg in Kauf, als nur auf die Technik zu vertrauen!

Ausstiegsmöglichkeiten

Natürlich hoffen wir insgeheim, dass alles klappt und wir nach einer großartigen Tour wohlbehalten wieder zuhause ankommen. Dennoch geht manchmal etwas schief oder es läuft einfach „ganz normal anders“. Letzteres ist zum Beispiel für mich der Umstand, dass man seine Tour auf Grund der Schnee- oder Wetterbedingungen im verträglichen Rahmen anpassen oder verkürzen muss. Das gehört einfach dazu.

In jedem Falle ist es beruhigend, sich im Vorfeld Gedanken über mögliche Ausstiegspunkte zu machen. Was ist der kürzeste (Zeit/Strecke/Schwierigkeit einbeziehen!) Weg aus dem Fjell? Gibt es vielleicht eine Straße oder einen Bahnhof, den man anpeilen kann? Ab wo ist Umdrehen sinnvoller und ab wo ist der Weg zum Ziel die bessere Alternative? Gibt es eventuell einen regulären Scooter- oder sogar Helitransport (Beispiel Kebnekaise Fjällstation)? Am besten hast du an verschiedenen Punkten deiner Tour solche Ausstiegsszenarien im Hinterkopf. Ich bastele mir dafür sogar die Tracks vorher und spiele sie auf mein GPS.

Anpassen der Ausrüstung für die jeweilige Tour

Hast du dich nun also für dein Tourgebiet entschieden und auch alle Detail-Infos recherchiert, kannst du deine Ausrüstung anpassen. Dazu möchte ich dir noch ein paar Beispielfragen liefern, an denen du dich entlang hangeln kannst.

  • Für welche Wetterbedingungen musst du dich kleiden? Kann es feucht-kalt werden oder eher windig? Schaue dir die historischen Wetterdaten in der Kategorie „Været som var“ („Wie das Wetter war“) bei yr.no an und passe deine Kleidung und den Schlafsack entsprechend an.
  • Wann wird es dunkel? Dadurch wird es nicht nur spürbar kälter, sondern du brauchst auch eine helle Stirnlampe.
  • Wirst du Stellen ohne Schnee vorfinden oder wird es sehr steil? Überdenke die Wahl zwischen Rucksack und Pulka.
  • Gibt es Gefahren, auf die du dich speziell vorbereiten musst? Für eine Gletscherquerung mit Spaltengefahr sind Hüftgurt, Seil, Eisschraube und Eispickel die Standardausrüstung. Aber das ist meiner Meinung nach wirklich eine andere Liga.
  • Ist bei einer geplanten Hüttentour mit sehr langen Distanzen doch ein kleines Zelt sinnvoll oder reicht der Windsack für den Notfall? Überschätze dich nicht und plane weise.
  • Solltest du dir sicherheitshalber einen Notsender mitnehmen, damit du Hilfe verständigen kannst? Solche Notsender gibt es von verschiedenen Herstellern wie SPOT oder Garmin in seiner inreach Sparte. Solch einen Sender kannst du dir inklusive Datentarif für rund 90 Euro/30 Tage mieten. Auch aus der Seefahrt sind PLBs (Personal Locator Beacon) erhältlich, die an Land genauso funktionieren. Zwei Dinge möchte ich dir dazu jedoch empfehlen: Zum einen schafft dir kein Notsender so viel Sicherheit wie Vorsicht, gute Vorbereitung und Routine in den typischen Situationen auf Wintertour. Kenne deine Leistungsgrenzen und deine Ausrüstung schon VOR der Tour in und auswendig. Und zum anderen denke bitte auch an eine passende Bergeversicherung oder einfach deinen DAV-Mitgliedsbeitrag, damit du später nicht auf den Kosten sitzen bleibst.

Die Anreise zur Wintertour

Grundsätzlich gibt es verschiedene Arten, auf deine Wintertour anzureisen. Sprechen wir hier von den südlicheren Gebieten wie Hardangervidda und südlichem Kungsleden oder der Finnmark ganz im Norden, dann ist das alles noch Skandinavien. Die Anreise mit dem Auto eignet sich ökologisch und ökonomisch eher für die südlicheren Ziele. Mit dem Zug ist prinzipiell fast alles machbar, wenn du für das letzte Stück manchmal noch einen Bus ergänzt. Selbst mit dem Flugzeug ist eine Anreise durchaus denkbar, wenn du sehr weit in den Norden willst. Dafür stellt dich der Flug vor das Problem des Brennstofftransportes. Ich gehe daher einfach nacheinander auf alle Möglichkeiten ein. Vielleicht interessiert dich auch, welche Gedanken ich mir zum Thema Nachhaltigkeit auf Wintertouren, speziell auch zur Anreise gemacht habe.

Anreise mit dem eigenen Auto

Gerade mit dem Auto bietet es sich an, von Deutschland aus mit einer Nachtfähre nach Schweden oder Norwegen überzusetzen. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist das Auto dabei möglichst voll besetzt. Zu dritt haben wir gerade so in einen Kombi gepasst und konnten uns beim Fahren gut abwechseln. Die Rückbank mussten wir für die Pulkas allerdings zu zwei Dritteln umklappen. Platzsparend ist es auf jeden Fall, wenn ihr die Pulkas ineinander stapeln könnt. Das ist ein klares Plus für die Paris Schlitten.

Wäre das Auto auch so voll gewesen, wenn wir keine Kühlbox mit auf die Anreise zur Wintertour genommen hätten?
Wäre das Auto auch so voll gewesen, wenn wir keine Kühlbox mit auf die Anreise zur Wintertour genommen hätten? (Foto: Malte Hübner)

Ein Mietwagen rechnet sich meistens nicht, weil die Kombination aus vielen Kilometern und langer Standzeit vor Ort in der Regel zu teuer ist. Solltest du es doch in Erwägung ziehen, erkundige dich nach den Bedingungen für Grenzübertritte, Fährfahrten, Winterreifen, zusätzlichen Fahrern und den Inklusivkilometern. Auch kann es sinnvoll sein, den Mietwagen selbst bei Epass24 für die Maut-Rechnung zu hinterlegen, weil für die Weiterleitung der Rechnung beim Vermieter teils unnötige Gebühren anfallen.

Die Mautgebühren kannst du recht zuverlässig mit dem Routenplaner von viaMichelin ausrechnen. Wenn du sehr regelmäßig fährst oder sehr weite Strecken zurücklegst, lohnt sich eventuell ein Blick auf den Maut-Eintreiber EasyGo. Die Mautgeräte von BroBizz, AutoPASS und Scandlines kannst du damit weiterverwenden. Die Post mit der Mautgebühr kommt aber nach Wochen und Monaten auch ohne Gerät bei dir an und die Preise sind verträglich, wie ich finde.

Anreise mit dem Zug

Ebenfalls entspannt kann die Anreise zur Wintertour mit dem Zug sein, wenn man nur nicht zu oft umsteigen muss und die richtigen Züge wählt. Immerhin gibt es nach Unterbrechung seit 2022 wieder Liegewagen als Direktverbindungen ab Hamburg, obwohl sogar eine durchgehende Verbindung von Frankfurt über Hannover vorgeschlagen wurde. Ich müsste also in Hamburg umsteigen. In Stockholm erwischt man dann mit etwas Glück einen durchgehenden Nachtzug nach Lappland.

Bis zu zwei Nächte im Zug müsstest du dafür dennoch einplanen. Dennoch bietet der Zug Komfort, den du sonst nicht hast. Du kannst dich auf dem Gang bewegen und im Bordbistro verpflegen. Es gibt mehrere Toiletten und die skandinavischen Züge sind in der Regel sauberer und komfortabler als die deutschen. So finden sich teils noch kleine Gepäckschränke für Ski. In Norwegen musste ich meine Pulka bisher als „Fahrrad“ anmelden und eine kleine Gebühr bezahlen; sie kam dann in ein Abteil beim Speisewagen.

In Schweden kann man sie durchaus auch mit in ein Abteil nehmen, wenn man entweder als kleine Gruppe ein Abteil für sich hat oder das Abteil nicht voll ausgebucht ist. Etwas trickreich ist dann aber der Weg durch den Gang und die enge Abteiltür. Hier sind schmalere und kürzere Pulkas klar im Vorteil. Für den Umstieg ist auf einer Bahnreise ein kleines Rollbrett für die Pulka besonders wichtig.

Noch ein Hinweis: Der Schnellzug X2000 von Malmö oder Göteborg nach Stockholm lässt keine Pulka zu und setzt das manchmal auch durch, ab Stockholm reist es sich entspannter. Offiziell darfst du nach den AGB von SJ keine Pulka als Gepäckstück mitnehmen, in der Praxis sind mir bei den Nachtzügen jedoch keine Probleme bekannt. Oft hilft es auch, einfach ein Fahrradticket dazuzubuchen, wo es möglich ist. Mit Rücksicht kommt man weiter: Also alles klein packen und gut verstauen.

Die schwedischen Bahnverbindungen findest du auf sj.se und die norwegischen sind auf vy.no. Teilweise werden Strecken an den jeweilig anderen Anbieter vergeben. Auch auf der Seite der Deutschen Bahn kannst du die Verbindungen recherchieren, aber nicht immer buchen. Bei mehreren Buchungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Ländern lohnt sich der Preisvergleich.

Es gibt auch immer noch die Möglichkeit, mit einem Interrailticket zu reisen, allerdings ist bei den Nachtzügen Vorsicht geboten, ob diese aufpreispflichtig sind. Damit habe ich leider keine Erfahrung.

Anreise mit dem Bus

Alternativ zum Zug gibt es noch die Fernbusse. Vor einigen Jahren bin ich mit Eurolines für 39 Euro non-stop von Hannover bis nach Oslo gefahren. Die Pulka war nach einigen E-Mails an den Betreiber kein Problem und galt als vorangemeldetes Skigepäck. Sie kam einfach fertig gepackt unten in den Gepäckraum des Busses. Flixbus stellt sich dabei leider quer und die Klärung der Gepäckmitnahme ist erst 48 Stunden vor Abfahrt möglich, Absagen sind durchaus üblich! Meine Fahrt damals hat zwar 16 Stunden gedauert, aber durch die Fährüberfahrt zwischen Deutschland und Dänemark und regelmäßige Stopps über 10 Minuten in den größeren Städten konnte man sich immer mal die Beine vertreten. Momentan gibt es Fernbusse von Berlin, die direkt bis Oslo durchfahren. Nach Stockholm kommst du zum Beispiel ab Hamburg mit einem Umstieg in Göteborg. Preislich sind diese Anreise zur Wintertour meistens unschlagbar günstig, der Komfort aber entsprechend eingeschränkt. Ein übergreifendes Suchportal ist die Busliniensuche.

Warten in Hannover auf den Fernbus von Paris nach Oslo, um von dort in die Hardangervidda zu gelangen.
Warten in Hannover auf den Fernbus von Paris nach Oslo, um von dort in die Hardangervidda zu gelangen. (Foto: Sebastian Dymala)

Vor Ort kannst du schließlich die regionalen Busse nutzen, die etwas besser auf Ski und Pulka eingestellt sind. Hier zahlst du zwar inzwischen auch oft eine Gebühr für den zusätzlichen Transport, aber du wirst zumindest nicht mehr komisch angeguckt. Beachte aber immer genau die Daten der Winterfahrpläne.

Ähnlich wie in Deutschland gibt es in Skandinavien etliche unterschiedliche regionale Busunternehmen. Sobald du also dein Tourgebiet ausgewählt hast, kannst du für die Anreise zur Wintertour nach den lokalen Bussen schauen. Eine gute Übersicht findest du auf den Skandinavien-Links. Es macht auch Sinn, sich den Fahrplan der benötigten Linie ausgedruckt mitzunehmen, da du unterwegs kein mobiles Netz haben wirst.

Anreise mit der Fähre

Die Anreise zur Wintertour mit der Fähre ist genau genommen kein Verkehrsmittel für sich allein, weil du damit natürlich nicht bis ins Fjell kommst. Dennoch wirst du bei den Fahrten mit Zug, Bus oder Auto auch in den zwischenzeitlichen Genuss einer Fährfahrt kommen. Lassen wir diese kurzen Verbindungen einmal außer Acht, gibt es sehr komfortable Nachtfähren von Deutschland nach Schweden oder Norwegen. Die Verbindung Kiel – Göteborg wird dabei nur von den Annehmlichkeiten an Bord der Verbindung Kiel – Oslo geschlagen. Das gilt allerdings auch preislich. Wer hungrig von der Tour zurückkommt, kann diesen Preis vielleicht am zubuchbaren Buffet wieder „einarbeiten“.

Reist du ohne Auto mit der Fähre an, um dann in den ÖPNV im Zielland zu wechseln, musst du deine Pulka häufig unten im Frachtraum lassen. Dort kommst du während der Überfahrt aber nicht mehr hin, sodass du mit Bedacht packen musst.

Ich mag die Anreise mit der Fähre, weil ich an der Küste aufgewachsen bin und mir so immer mein Pensum Meerluft hole. Leider sind die großen Pötte selbst nicht unbedingt klimafreundlich, auch wenn sie besser abschneiden als Kreuzfahrtschiffe und im Gegensatz dazu eine Strecke zum endgültigen Ziel zurücklegen.

Die großen Fährlinien rufen durchaus unterschiedliche Preise auf, bieten dafür aber auch sehr unterschiedlichen (zubuchbaren) Komfort. Teilweise ist die Buchung im Herkunftsland der Reederei deutlich günstiger (z. B. www.colorline.no statt www.colorline.de):

Mein Tipp: Der Stadthafen in Kiel liegt gegenüber vom Bahnhof und der Weg ist mit einer Pulka auf dem Rollbrett gut machbar. In Oslo oder Göteborg empfehle ich dann aber ein Taxi zum jeweiligen Hauptbahnhof für etwa 50 Euro.

Anreise mit dem Flugzeug

Die Anreise zur Wintertour mit dem Flugzeug ist meiner Meinung nach erst bei den wirklich nördlichen Regionen vertretbar. Auch wenn die Preise und Flugzeiten zunächst verlockend wirken, ist diese Art der Anreise klimaschädlicher. Außerdem sorgen die Schwierigkeiten mit klaren Gewichtsbegrenzungen und Gepäckbestimmungen sorgen schnell für weitere Kosten und logistische Herausforderungen. Es gibt aber nachvollziehbare Ausnahmen: Bei wirklich guter Verbindung kommst du innerhalb eines Tages direkt ins lappländische Fjäll und beispielsweise in Abisko kannst du dir Brennstoff zurücklegen lassen.

Gepäckbestimmungen

Bei vielen Airlines kannst du die Pulka als Sportgepäck aufgeben oder kommst sogar als reguläres Sperrgepäck mit ihr ins Flugzeug. Wichtig ist in beiden Fällen, sich vorher genau zu erkundigen und sich die Mitnahme von der Fluggesellschaft bestätigen zu lassen. Die Gewichtsbeschränkungen gelten auch hier und so kann zum Beispiel bei SAS ein zusätzliches Gepäckstück bis 23 Kilo günstiger sein, als eine Pulka, die zwischen den regulären 23 und maximalen 32 Kilo nur bis zu 9 Kilo „Übergewicht“ hat. Du nimst für den gleichen Preis also 14 Kilo mehr mit.

Das gleiche gilt für Ski, die am besten in einem Skisack transportiert werden. Hier bietet es sich an, den Skisack mit anderen Gegenständen aufzufüllen, die aber eindeutig als Skiausrüstung gelten sollten. Skistöcke, Pulkagestänge, Wachs, Skifelle usw. sollten kein Problem sein. Bei manchen Airlines wird aber auch das Skigepäck auf die Freigepäckgrenzen angerechnet.

Das ist auch der Teil, der mich am meisten nervt, weil ich nicht schon zu Hause sinnvoll vorpacken kann und dann zu Beginn der Tour erst einmal Chaos habe. Alles folgt der passenden Gewichtsverteilung und ich muss hoffen, dass auch wirklich alle Gepäckstücke rechtzeitig ankommen.

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Gefahrgut

Beachte bitte auch die Mitnahmeregelungen von Gefahrgut. Brennstoffe jeglicher Art sind im Aufgabegepäck streng verboten. Du darfst ein Feuerzeug in der Hosentasche mit in das Flugzeug nehmen, aber das reicht natürlich nicht für die Tour. Du musst also am Zielort zunächst noch den passenden Brennstoff und Ersatzfeuerzeuge bzw. Streichhölzer besorgen.

Problematisch kann die Mitnahme eines Benzinkochers und den dazugehörigen leeren Brennstoffflaschen sein. Sobald diese verdächtig nach Benzin riechen, werden sie dir aus dem Gepäck genommen werden und du stehst erst einmal ohne da. Viele spülen ihre Kocher daher vor dem Flug gut aus und lassen ihn lange auslüften. Apfelsaft, Cola und Pfefferminztee funktionieren. Auch von Speiseöl habe ich schon gehört.

Die Zeitersparnis durch den Flug kann also schnell wieder verpuffen, wenn du noch Zeit für den Einkauf einrechnen musst. Da der Flug nach wie vor nicht die ökologische Variante ist, schlage ich dir außerdem eine Spende für ein Klimaprojekt zur Kompensation vor. Diese kannst du zum Beispiel über Wilderness International sinnvoll einsetzen.

Anreise mit dem Taxi

Gerade bei der Anreise mit dem Flugzeug kann es nötig sein, sich ein Taxi vom Flughafen aus zu nehmen. Vom Kiruna Airport kannst du dich so zum Beispiel für ca. 200 Euro nach Nikkaluokta bringen lassen, wenn du den letzten Bus bereits verpasst hast. Das spart zwar im Vergleich zu einer Übernachtung in Kiruna nicht wirklich Geld, aber dafür stehst du am nächsten Morgen direkt am Start deiner Tour. Das Taxi solltest du dir möglichst vorbestellen und auch deine Pulka und Ski als Gepäck mit angeben.

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Weitere Tipps für die Anreise zur Wintertour

  • Fast egal mit welchem Verkehrsmittel du unterwegs bist, immer lohnt sich ein sehr leichter Tagesrucksack als zusätzliches Gepäckstück. Hinein packst du deinen Proviant, vielleicht etwas Wechselwäsche und deine Wertsachen. Im Flugzeug wird das dein Handgepäck, im Zug und Bus kommt er mit zu deinem Platz und auf der Autofähre mit in die Kabine.
  • Ich vermute, wir alle haben einen großen Anteil an Naturverbundenheit und Liebe für die winterliche Landschaft als Motivation für unsere Wintertouren. Wir sollten den Schutz der Natur deshalb respektieren und bei der Anreise zur Wintertour unseren ökologischen Fußabdruck generell beachten. Ich bin mir im Klaren, dass eine Winterwanderung im Harz immer ökologischer wäre als eine Reise nach Skandinavien, aber dieser Vergleich heißt ja nicht, dass ich gar nicht mehr reisen darf. Schau doch aber einfach ganz pragmatisch, wo du CO2 einsparen kannst und minimiere ähnlich wie beim Gepäck auf das Nötigste. So mache ich es auch.
  • Auf einer Wintertour kann es passieren, dass du in deinem Gepäck schon alles dabei hast: Brennstoff, Lebensmittel und alle anderen Verbrauchsgüter. Wenn du dann ausschließlich im Zelt übernachtest, lässt du kein Geld in der Reiseregion. Nutzt du dann aber selbstverständlich die markierten Routen oder bist auch für die Hütteninfrastruktur dankbar, dann werde doch einfach Mitglied im Tourismusverband und unterstütze eine gute Sache.

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6 Kommentare zu „Tourplanung und Anreise zur Wintertour

  1. Dieser Artikel kommt genau richtig! Ich bin seit kurzem am konkreten Planen für meine Solo Hardagervidda Querung diesen Winter. Diese war schon für den letzten Winter geplant, aber da war ich nicht gut genug vorbereitet. Nun sind es noch (knapp) vier Monate, je nachdem wann genau ich fahre – auf jeden Fall vor Ostern – und ich plane gerade erstmal die Anreise. Es wird wahrscheinlich auf Fähre mit meinem Campervan rauslaufen, auch wenn ich die Bus oder Bahnfahrt aufgrund der Umweltfreundlichkeit und des Preises ebenso interessant finde… Noch ist aber Zeit, alles zu planen und bald die ersten Touren mit Ausrüstung Probe zu gehen…. Sobald ich mein Pulka in Finnland bestellt habe, da Globi das einfache Pulka nicht mehr führt…
    Ach, alles nicht einfach aber dann wäre es ja auch langweilig.

  2. Hallo Ruwen,

    das klingt nach einem schönen Vorhaben. Ist es deine erste Tour? Und dann gleich alleine? Oder was meinst du mit „noch nicht gut genug vorbereitet“? Was fehlt dir denn noch? Meinst du die Paris Pulka? Die war schon immer mal ausverkauft und kam dann wieder. Oder weißt du genaueres?

    Wünsche dir auf jeden Fall eine gute Tour!

  3. Ich habe noch eine Ergänzung zur Anreise per Bus. Der Veranstalter Rucksack Reisen bringt dieTeilnehmer seiner Winterrreisen mit dem Bus nach Schweden. Auf Nachfrage kann man sich dort in den Bus einbuchen und in einem Rutsch von Hamburg ZOB bis Idre in Norddalarna/Schweden durchfahren. Die Busse fahren als „Linie“ den ganzen Winter (Weihnachten bis Ostern) immer freitags ab Hamburg. Zurück geht es immer ab Idre am Samstag. Sonntag Vormittag ist man dann in HH. Ich bin letztes Jahr auf dem Hinweg schon an der Strecke kurz hinter Sälen ausgestiegen und bin dann den südl. Kungsleden über das Fulufjäll gelaufen. Meine Pulka (Paris) passte super in den Skikoffer am Bus. Ab Idre kann man mit dem Linienbus weiterfahren nach Grövelsjön (fährt 2 mal am Samstag, ca. 1 Stunde) und kann dann in den Revieren Langfjäll/Rogen (S) und Femundmarka (N) unterwegs sein.

  4. Hej Malte,
    wie immer: Danke für die Recherche und Aufbereitung.

    Wir waren im Januar am Grövelsjön und haben uns dort eine kurze Tour mit Guide geleistet. Der hat uns ausdrücklich darauf hingewiesen, dass im Bereich des Parks kein Totholz verbrannt werden darf, da es teilweise sehr alt und daher geschützt ist. Wer also dort mit dem Zeltofen unterwegs ist, sollte das in jedem Fall nochmals abklären:
    https://www.lansstyrelsen.se/download/18.2e0f9f621636c844027d92d/1527511098154/Långfjället-Folder-sve.pdf

    Viele Grüße aus Schweden

    Torsten

    1. Hej Torsten,
      danke für den Hinweis! Ich hatte wohl tatsächlich einfach unseren Platz damals im Tal am Grövlan (außerhalb der Schutzgebiete) vor dem inneren Auge und habe da nicht weiter drüber nachgedacht. Du hast absolut recht und ich habe den Text daher noch einmal nachgeschärft.
      Eure Tour klingt super, ich liebe diese Ecke da einfach auch zu jeder Jahreszeit.
      Herzliche Grüße aus Deutschland
      Malte

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