Die perfekte Tourenjacke für Wintertouren

Die Wahl der richtigen Tourenjacke ist im Winterfjell von entscheidender Bedeutung. Denn sie muss mehr leisten, als nur gut auszusehen – sie muss dein Schutzschild gegen den eisigen Wind sein, der dir schneller deine Körperwärme rauben kann, als du vielleicht denkst. Während Kälte allein noch halbwegs zu bewältigen ist, wird sie in Kombination mit starkem Wind zur echten Herausforderung. Dann braucht es auch eine robuste Kapuze mit festem Sitz und guten Verstellmöglichkeiten. Auf welche Details du noch achten solltest, um deine perfekte Tourenjacke zu finden, erfährst du in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Wie viel Isolation braucht eine Tourenjacke?

Für viele ist es eine Überraschung, dass eine Tourenjacke für Wintertouren nicht besonders gut isolieren muss. Während eine warm gefütterte Jacke für den Winterspaziergang in Deutschland gut geeignet ist, wird sie auf einer anstrengenden Wintertour in Bewegung schnell zu warm.

Viel flexibler bist du mit dem winteroptimierten Zwiebelprinzip, welches du sowohl auf die Temperaturen als auch auf die Intensitität deiner Bewegung anpassen kannst. Selbst bei hohen Minusgraden trägst du nach diesem Prinzip oft nur eine Baselayer und eine dünne Wollschicht zur Isolation unter deiner Tourenjacke. Der äußeren Schicht dient in erster Linie dem Windschutz.

Winddichter Stoff ist wichtig

Wichtiger als die Isolation ist der Windschutz, um dich vor dem Windchill-Effekt zu schützen. Deine Tourenjacke sollte daher in erster Linie winddicht sein. Dazu gehören ein stark windabweisender oder winddichter Stoff und vor allem eine funktionell geschnittene Kapuze. Außerdem muss der Stoff robust genug sein, um das Zerren am Zuggeschirr der Pulka auszuhalten.

Auch ein Vollgummianzug wäre absolut winddicht, aber du würdest darin stark schwitzen. Im Idealfall sind winddichte Stoffe daher gleichzeitig atmungsaktiv, was schnell zu Membranbekleidung führt, aber es gibt auch Alternativen. Es bieten sich drei verschiedene Varianten an:

  • eine Hardshell mit einer Membran wie Gore-Tex, Sympatex oder Dermizax,
  • eine Softshell mit einer winddichten Membran wie Windstopper von Gore-Tex Infinium oder
  • membranlose, dichtgewebte Baumwolle wie etaproof oder Ventile.

Worin liegen die Unterschiede? Dazu gibt es ein wenig Materialkunde.

Gore-Tex Membran

Die Gore-Tex-Membran ist ein synthetisches Polymer und besteht aus expandiertem Polytetrafluorethylen (ePTFE), besser bekannt als Teflon. PTFE ist sehr wasserabweisend. Die Poren in der Gore-Tex-Membran sind so klein, dass sie Wassertropfen abhalten, aber Wasserdampfmoleküle passieren lassen können. So kann Schweiß nach außen verdunsten, während Regen und Wind draußen bleiben. Gleichzeitig sind diese Poren die Schwachstelle solcher Membranen, da Schweiß und ungeeignete Waschmittel sie verstopfen können und so die Atmungsaktivität verringern.

Gore-Tex bietet verschiedene Stärken bei seinen Materialien, wobei die starke Variante Gore-Tex Pro (Shell) bei Wintertouren am häufigsten zum Einsatz kommt. Um eine gute Atmungsaktivität zu erhalten, musst du deine Gore-Tex-Jacke mit einem geeigneten Imprägniermittel pflegen. Mehr zu Gore-Tex pro.

Der Autor in seiner zehn Jahre alten Goretex Pro Shell Jacke (Foto: Malte Hübner)
Der Autor in seiner zehn Jahre alten Goretex Pro Shell Jacke

Sympatex-Membran

Die Sympatex-Membran ist eine hydrophile und atmungsaktive Membran, die aus Polyetherester besteht. Die hydrophilen Bestandteile der Sympatex-Membran nehmen die Feuchtigkeit des Körperschweißes auf und geben sie durch Verdunstung nach außen ab. Ein physikalisch-chemischer Vorgang transportiert die Wasserdampfmoleküle entlang der Molekülketten nach außen. Dieser Effekt verstärkt sich, je größer der Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschied zwischen den beiden Seiten der Membran ist.

Sympatex funktioniert anders als herkömmliche Membranen, die auf Poren basieren und verstopfen können. Sympatex-Bekleidung kann mit normalen Waschmitteln gewaschen werden und ist auch sonst recht pflegeleicht. In der dreilagigen Ausführung ist sie in etwa so strapazierfähig wie Gore-Tex pro. Leider ist dieser Hersteller nicht so weit verbreitet wie Gore-Tex und Dermizax. Mehr zu Sympatex.

Dermizax-Membran

Die Dermizax-Membran ist eine wasserdichte, winddichte und atmungsaktive Membran, die aus Polyurethan (PU) hergestellt wird. PU ist ein Kunststoff, der sich durch seine hohe Elastizität und seine Wasserdichtigkeit auszeichnet. Die Dermizax-Membran ist extrem dünn und flexibel, wodurch sie sich perfekt für den Einsatz in Outdoor-Bekleidung eignet. Dermizax-Kleidung kann wie Sympatex mit normalen Waschmitteln gewaschen werden.

Auch diese Membran hat keine Poren, sondern ist hydrophil, das heißt, sie zieht Wassermoleküle an. Die Feuchtigkeit wird durch die Membran transportiert und kann auf der Außenseite verdunsten. Es gibt eine Standardversion und die verstärkte Version Dermizax EV. Die Version für anspruchsvollste Bedingungen nennt sich Dermizax NX. Im Winter solltest du dich für eine der beiden robusteren entscheiden. Mehr zu Dermizax.

Windstopper von Gore-Tex Infinium

Die Windstopper-Membran von Gore-Tex Infinium ist eine hauchdünne Folie, die zwischen Oberstoff und Futter einer Jacke eingenäht oder laminiert wird. Sie ist winddicht, atmungsaktiv und wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Sie wird daher vorzugsweise in Softshell-Jacken eingesetzt. Softshells ohne eine solche Membran sind bei starkem Wind oft nicht winddicht genug. In dem Fall kannst du darin zu sehr auskühlen.

Im Vergleich sind Softshelljacken etwas schwerer als Hardshelljacken, können aber insgesamt wärmer und atmungsaktiver sein. Hier musst du etwas ausprobieren, um dein optimales System aus Wärmehaushalt und Windschutz zu finden. Achte auch darauf, dass du kein Innenfutter verwendest, welches zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, da es schwer zu trocken ist. Mehr zu Windstopper von Gore-Tex Infinium.

Baumwolle

Auch Baumwolle taucht im Fjell immer noch auf. Genauer gesagt sind es Materialmischungen aus Baumwolle und Polyester, wie das berühmte G1000 von Fjällräven. Der Anorak No. 8 ist ein echter Klassiker! Diese Stoffe sind nicht wirklich winddicht, sondern höchstens windabweisend. Mit etwas Wachsbehandlung kannst du sie winddichter und wasserabweisender machen, schränkst aber auch ihre Atmungsaktivität ein. So wirklich optimal sind einfache Baumwolle oder ein Mischgewebe daher nicht, außer wenn es um Funkenflug am Lagerfeuer geht. Dort ist das Material im Vorteil.

Etaproof und Ventile

Etaproof und Ventile sind zwei Markennamen für speziell verarbeitete Baumwollstoffe. Diese sind so fein und dicht gewebt, dass ihre Fasern bei Nässe aufquellen und dadurch relativ lange wasserabweisend bleiben. Gleichzeitig ist das Material durch die dichte Webart relativ winddicht bei extrem hoher Atmungsaktivität. Ein so trockenes Mikroklima, wie in meinem Etaproof-Anorak habe ich noch nie in einer Membranjacke erlebt.

Etaproof ist ein nachhaltiges Material, da es zu 100 % aus natürlichen Rohstoffen besteht. Es ist sehr pflegeleicht und kann in der Maschine gewaschen werden. Mit der Zeit bilden sich jedoch Gebrauchsspuren. Für mich sind das Erinnerungen und kein Verschleiß. Ich liebe meinen selbst genähten Etaproof-Anorak daher sehr. Mehr zu etaproof.

Kapuze, Mütze und Skibrille schützen uns vor dem kalten Wind (Foto: Lutz Grünke)
Kapuze, Mütze und Skibrille schützen uns vor dem kalten Wind

Nachhaltigkeit

Nach der kurzen Materialkunde möchte ich dir noch einen Hinweis zur Nachhaltigkeit geben. Bitte achte bei allen neuen Kleidungsstücken darauf, dass sie PFC-frei ausgerüstet und imprägniert sind. Dies gilt auch für nachträgliche Imprägniersprays zur Pflege deiner Ausrüstung. Zum Glück verzichten inzwischen fast alle namhaften Hersteller darauf. Fluorcarbone reichern sich sonst schnell in der Umwelt an und werden einfach nicht mehr benötigt. Mehr dazu findest du in meinem Beitrag über Nachhaltigkeit auf Wintertouren.

Atmungsaktivität

Wenn du dir die oben genannten Stoffe genauer ansiehst, findest du im Netz oft Angaben zur Atmungsaktivität in Gramm pro Stunde. Diese Werte exakt miteinander zu vergleichen, ist aber nicht zielführend. Ich habe schon erlebt, dass sich auf der Innenseite einer hochwertigen Membranjacke bei Wind ein Eispanzer aus Schweiß gebildet hat, weswegen ich Vielschwitzern zum Abwägen zwischen Membran und keiner Membran rate.

Willst du eine extrem atmungsaktive Tourenjacke, empfehle ich dir ein Modell aus Etaproof. Willst du eine wasserdichte Hardshell, dann wähle eine hochwertige, dreilagige Membran aus Gore-Tex oder Dermizax. Beide sind in etwa gleich atmungsaktiv, die Dermizax-Variante ist nur pflegeleichter.

Beachte umgekehrt aber auch, dass eine Etaproof-Jacke deutlich länger zum Trocknen benötigt, wenn sie erst einmal durchgeschwitzt ist. Wobei du dann mutmaßlich zu viel Kleidung anhattest.

Tourenjacke wasserdicht oder wasserabweisend?

Auch im Fjell kann es manchmal plötzlich wärmer werden als erwartet und ab und an regnet es sogar. Ist es also ratsam, eine Regenjacke im Gepäck zu haben? Bei Hardshell-Tourenjacken stellt sich die Frage nicht, da diese ohnehin wasserdicht sind. Aber bei einer Softshell, bei Baumwollstoffen oder bei Etaproof lohnt sich der Gedanke schon. Tatsächlich habe ich bei den letzten Touren tageweise auch immer mal wieder meine Gore-Tex Pro Hardshell Jacke getragen, da es zu feuchtem Schneefall kam.

Dadurch habe ich zwar die Atmungsaktivität und das Mikroklima in meinem Etaproof-Anorak wieder neu zu schätzen gelernt, weiß aber auch um seine Grenzen bei Nässe. Der Nachteil von meiner Lösung mit zwei Jacken ist ihr Gewicht. Auf der anderen Seite bietet sie Redundanz und Sicherheit bei der Kleidung. Wenn es nur eine Jacke sein soll, um Gewicht zu sparen, wäre eine Hardshell wohl doch besser.

Perfekte Kapuze an der Tourenjacke

Neben dem winddichten Stoff muss deine Tourenjacke auch sonst windgeeignet sein. Damit meine ich eine funktionelle Kapuze, die sich gut verstellen lässt. Dadurch schützt du deinen Kopf und dein Gesicht vor dem Wind und oft auch vor umherwirbelnden Schnee. Ein guter Schirm ist hier sehr hilfreich, besonders beim Tragen einer Brille.

Es gibt verschiedene Lösungen zum Einstellen der Kapuze und manche davon sind sehr ausgeklügelt. Wichtig ist es, dass du sie gut um dein Gesichtsfeld zuziehen kannst, ohne dass sie verrutscht oder dich einschränkt. Auch in Kombination mit einer Skibrille sollte sie gut sitzen. Der Kapuze würde ich bei der Auswahl einer neuen Tourenjacke die größte Aufmerksamkeit schenken. An guten Kapuzen scheiden sich meiner Meinung nach die Mainstream-Modehersteller von den echten Outdoor-Entwicklern.

Pelzkragen an der Kapuze

Ein Pelzkragen sieht nicht nur verwegen aus, wenn sich Eis und Schnee in ihm sammeln. Er erfüllt genau damit auch seine Funktion. Die feinen Härchen erzeugen ein Luftpolster vor deinem Gesicht und schützen dich so vor Seitenwind und Eiskristallen. Echtfell vereist weniger als Kunstfell und ist somit von Vorteil.

Andererseits wird das Tragen von Pelz von Tierschützern zu Recht kritisch angemahnt. Bei Lifestylejacken sollte wirklich auf Kunstfell gesetzt werden, da das Fell dort sonst häufig aus furchtbaren Bedingungen stammt. In der Regel wirst du an deine Tourenjacke nachträglich selbst einen Fellkragen annähen müssen und kannst dich nach gebrauchten Pelzen umschauen oder nur im vertrauenerweckenden Fachhandel kaufen. Wenn dir das zu viel Aufwand ist, lasse ihn einfach weg. Meistens geht es ohne.

Sieht echt verwegen aus mit Eis im Pelz (Foto: Malte Hübner)
Sieht echt verwegen aus mit Eis im Pelz

Was braucht eine Tourenjacke noch, um perfekt zu sein?

Mit einer winddichten Tourenjacke und einer windgeeigneten Kapuze hast du sehr wahrscheinlich eine funktionelle Tourenjacke für Wintertouren. Für die hier versprochene Perfektion solltest du zusätzlich auf folgende Eigenschaften achten:

Armbündchen

Neben der Kapuze sind die Ärmelbündchen wichtig, um deine Jacke winddicht verschließen zu können. Zwar rate ich sonst eher von Klettverschlüssen im Winter ab, da sie vereisen können, aber am Ärmelbündchen funktionieren sie meistens. Ergänze ansonsten einfach ein bis zwei Druckknöpfe zur Sicherung. Die Ärmel der Jacke sollten lang genug sein, sodass deine Handgelenke auch bei ausgestreckten Armen bedeckt bleiben. So rutscht dir der Ärmel nicht ständig unter den Handschuhstulpen hervor.

Weiter Schnitt

Ein weiter Schnitt schafft dir genügend Möglichkeiten, mit den darunter getragenen Schichten zu variieren. Dann passt bei großer Kälte auch eine 400er Woolpower Wolljacke darunter. Der Schnitt sollte aber auch nicht zu weit sein, da die Jacke sonst im Wind flattern wird. Ich finde es vorteilhaft, wenn die Jacke bis über die empfindlichen Regionen am Gesäß und im Schritt reicht, denn dort ist Windschutz besonders wichtig. Allerdings muss sich die Jacke dort auch gut zuziehen lassen, damit es nicht darunter hereinzieht. Alternativ wäre ein Windfang oder Schneefang in der Jacke hilfreich, den ich bisher aber genauso wenig vermisst habe wie einen Gurt durch den Schritt, der das Hochrutschen verhindert.

Besser Jacke mit Reißverschluss oder Schlupfanorak?

Letztlich ist es eine Geschmacksfrage, ob du lieber eine klassische Jacke mit durchgehendem Frontreißverschluss oder einen Schlupfanorak wählst. Der lange Reißverschluss hat den Vorteil, dass du die Jacke schnell ausziehen und belüften kannst. Andererseits ist deine Jacke vorn am Bauch meistens verschlossen und durch einen Reißverschluss kann der Wind eher durchziehen als durch den Stoff eines Anoraks.

Achte daher bei Reißverschlüssen immer auf gute, möglichst sogar doppelte Abdeckleisten, um sie winddicht zu bekommen. Wasserdichte Reißverschlüsse haken bei Kälte leider mehr und sind noch schwergängiger. Außerdem ist der Reißverschluss eine potenzielle Schwachstelle der Jacke, sodass ein Anorak kleine Vorteile mit sich bringt.

Für mich kommt als großer Vorteil noch dazu, dass ich die große Fronttasche sehr zu schätzen gelernt habe und dort wie ein Känguru eine Menge verstaue.

In den Taschen meiner Tourenjacke habe ich allerhand griffbereit (Foto: Lutz Grünke)
In den Taschen meiner Tourenjacke habe ich allerhand griffbereit

Große Taschen

Verschiedene Taschen an deiner Tourenjacke helfen dir, alles sicher zu verstauen und griffbereit zu haben, was du im Laufe des Tages so brauchst. Die Taschen sollten dabei so sitzen, dass du sie auch mit deinem angelegten Zuggeschirr noch gut erreichst. Viele Jacken zum Bergsteigen sind klettergurttauglich und dafür sitzen die Reißverschlüsse der Taschen etwas höher. An den Schiebern der Reißverschlüsse solltest du kleine Kordeln befestigen, damit du sie auch mit Handschuhen gut bedienen kannst.

Bei mir sind dickere Handschuhe, Kompass, GPS, Fotokamera, Tagesproviant und andere Kleinigkeiten in den Taschen verstaut. Karte und Smartphone trage ich bei Bedarf zusätzlich in meiner Tourenhose. Große und viele Taschen haben also praktische Vorteile.

Unterarm-Reißverschlüsse

Pit-Zips oder Unterarmreißverschlüsse dienen zur Belüftung der Jacke. Wenn du viel schwitzt, kommt jede Membran an ihre Grenzen. Mit den Zippern kannst du die Luftzufuhr etwas regulieren, ohne dich gleich für oder gegen das Tragen der Jacke entscheiden zu müssen. Sie sind also bei allen Hardshell-Jacken empfehlenswert, bei Etaproof sind sie meiner Meinung nach nicht nötig.

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Kleine Helferlein

Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar kleine Gimmicks aufzeigen, die deine Jacke zur perfekten Tourenjacke werden lassen:

  • Innentaschen helfen, die Akkus und Batterien vor der Kälte zu schützen und warmzuhalten. Auch am Schokoriegel aus dem Tagesproviant beißt du dir vorgewärmt nicht gleich die Zähne aus.
  • Eine Kompassöse in einer Tasche dient dazu, deinen Kompass mit einer Schnur vor Verlust zu sichern und erleichtert dir die Navigation.
  • Ein eingenähter Draht im Schirm der Kapuze hilft, sie im Sturm passgenau um deine Skibrille zu biegen. Mit etwas Geschick lässt sich dieser auch nachträglich anbringen.
  • Die mit Kordel verlängerten Schieber am Reißverschluss hatte ich bereits erwähnt. Wenn sie nicht vorhanden sind, unbedingt nachrüsten.
  • Auch der Austausch von zu kleinen Kordelstoppern (Tanka) kann sich lohnen, um deine Jacke handschuhtauglich werden zu lassen.

Wie viel kostet eine gute Tourenjacke für Wintertouren?

Leider sind hochwertige Membranjacken und Etaproof-Anoraks nicht gerade günstig. Du bist schnell bei einer Investition von mehreren hundert Euro. Gerade deshalb hoffe ich, dir einen hilfreichen Leitfaden dafür gegeben zu haben, worauf du achten solltest. Im besten Fall wirst du lange Freude an deiner Jacke haben. Es spricht natürlich nichts dagegen, diese auch in den anderen Jahreszeiten zu tragen und sie so möglichst viel einzusetzen.

Bei großer Kälte hilft auch im Zelt nur die dicke Daunenjacke (Foto: Lutz Grünke)
Bei großer Kälte hilft auch im Zelt nur die dicke Daunenjacke

Dicke Daunenjacke für die Pausen

Jetzt weißt du alles über Tourenjacken und kannst damit geschützt durch Sturm und Schnee wandern. Doch während der ersten Pause musst du feststellen, dass die Jacke dich zwar in Bewegung ausreichend warmhält, du aber in Ruhe schnell zu frieren beginnst. Dafür haben die meisten auf Tour eine dicke Daunenjacke (mindestens 250-300 g Daunenfüllung) griffbereit dabei. Diese darf gerne eine Nummer größer ausfallen, damit du sie über deine Tourenjacke ziehen kannst.

Auch hier gibt es leichtere oder robustere Modelle, längere bis über das Gesäß reichende oder kürzere Belayjacken, die du morgens beim Start auch über den Pulkagurt ziehen kannst. Wichtig ist es, dass die Jacke über eine dicke Kapuze verfügt, weil viel Wärme über den Kopf verloren geht. Wenn du im Schneetreiben dein Zelt von der Schneelast befreien musst, wirst du die Kapuze sonst sehr vermissen.

Bei der Konstruktion sind Boxkammer-Konstruktionen wärmer als durchgesteppte Nähte. Besonderheiten sind Innentaschen für Thermosflaschen, Fleecestulpen an den Handgelenken oder andere Details, die über die wichtigste Funktion der Daunenjacke hinausgehen. Sie muss dich in Ruhephasen vor allem warmhalten und sollte nicht zu schwer sein. Trotzdem kommen hier noch einmal etwa 800 g zusätzliches Gepäck in die Pulka. Und dein Geldbeutel wird um 500 Euro leichter.

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